Wir haben von China nichts erwartet. Wir wollten nur es gleich mal mitnehmen, Peking, weil wir sowieso dort landeten und Shanghai, um unsere Freunde zu besuchen. Richtig neugierig waren wir eher auf Vietnam. Umso mehr waren wir überrascht, dass uns Peking von der ersten Minute an fesselte und nicht mehr los ließ bis zur letzten Minute und darüber hinaus. Eineinhalb Tage für Peking muss doch reichen, dachten wir, kurz zur Chinesischen Mauer und einmal zur Verbotenen Stadt und fertig.
Gegensätze in Klein und Groß
Wir fuhren mit dem Taxi vom Flughafen in die Stadt und es war nur schön. Die vielen Wolkenkratzer und daneben wieder ein altes, verfallenes traditionelles Haus, stärker könnten die Gegensätze in dieser Stadt wohl kaum sein. Wir warfen unsere Pläne sofort um, ließen Mauer Mauer sein und waren hungrig auf diese faszinierende Stadt.
Inmitten der Hutongs
Unser Hotel war inmitten der Hutongs, was wir gar nicht wussten, aber ein besonderes Erlebnis war. Mit dem Auto kam man gar nicht mehr hin, es waren nur einspurige Gefährte in den engen Gassen der niedrigen, unverputzten Häuser möglich. Diese ursprünglichen Siedlungen haben ihr Klo noch gemeinschaftlich in der Gasse. Wir wanderten durch die Gassen und waren noch mehr Alien, als wir ohnehin schon in der Stadt waren, denn anscheinend verirrten sich nicht so viele Touristen dorthin. Es war wunderbar und so fremd für uns. Durchquert man das Viertel bis zur nächsten komplett neu gebauten U-Bahnstation, offenbart sich einem dort wieder eine komplett neue Welt, alles super modern und riesig, keine 100m von den sehr einfachen Hutongs entfernt.
U-Bahn – nur das Modernste
Die U-Bahnhallen waren riesig und plank geputzt. Ein völlig anderes Erlebnis als Berlin. Es gibt Glaswände zum Bahnsteig hin. Das kenne ich nur von der selbstfahrenden Linie in Paris. Die U-Bahn bleibt immer exakt am gleichen Punkt stehen, es gibt Leitlinien am Boden, die dir sagen, wo du zu stehen hast. Die Bahnen sind immer pünktlich.
Drängeln an der Verbotenen Stadt
1000e von chinesischen Touristen jagten durch die verbotene Stadt, mit Ellbogentechnik verschafften sie sich ihren Platz und ihre Sicht. Die Verbotene Stadt selbst hat schon bessere Tage gesehen, aber das stört hier niemanden.