Urlaubserinnerungen.

Danke, dass ich in deiner Welt Urlaub machen durfte. Ein Inselchen Glückseligkeit.

Innerhalb deiner wunderschönen Wohnung war die Welt in Ordnung. Ich verschwendete keinen Gedanken daran, was außerhalb so vor sich ging. Wir hatten perfekte Abende mit allem Drum und Dran. So wie sie sein sollten.

Ich habe es mir leicht gemacht. Das Einzige, was ich mit dir verbinde, ist deine Wohnung, ich habe dich nie in meine Welt lugen lassen und das wollte ich auch nicht. Meine ist nach wie vor verschmutzt und dunkel, kein Ort, an dem man perfekte Augenblicke erleben kann.

Habe meinen Urlaub in dieser augenblicksverherrlichenden Welt beendet & reise wieder in meine zurück. Dort ist es auch schon wärmer geworden.

Sobald ich aus deiner Welt wieder auftauchte, plagten mich die Fratzen des schlechten Gewissens und der Zweifel. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass etwas, was uns beiden so gut tat, trotzdem so falsch war.

Mein schlechtes Gewissen schwand mit der Zeit. Ich dachte, nun kann ich auch einmal so sein, wie die Männer zu mir waren. Jedoch hattest es du nicht verdient. Ich habe dich auch nicht verdient. Du hattest das Potenzial, die Eigenschaften zu besitzen, nach denen ich suche. Du hättest dich nicht getraut, mir wehzutun. Du hättest mir so gut getan.

Ich habe die Welt zerstört, in der ich gerade noch urlaubte. Bin keine nachhaltige Touristin. Bin weder umwelt- noch sozialverträglich.

Obwohl ich so eine gefühlskalte männerfressende schwarze Witwe geworden bin, der es gerade noch egal war, welchem Mann ich damit weh tue, fühle ich mich gerade genauso, als hätte man mir gerade meine Illusionen geraubt. Als müsste ich heute Abend alleine daheim mit meiner Lasagne sitzen, die für uns beide an einem tollen Abend bestimmt war.

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